Feuer und Wasser? Fast. Chiara und Felice sind beide eher wie Feuer. Interessant, aber wenn man ihnen zu lange nah ist, verbrennt man sich. Gemeinsam brennen sie lichterloh, vertrauen sich blind und könnten alles erreichen, was sie sich in den Kopf setzen. Zu oft war ihn jedoch schon ihr Temperament in die Quere gekommen und sorgte dafür, dass sie sich stritten, als würden sie abgrundtief hassen. Schlussendlich haben die beiden Frauen trotz all ihrer Differenzen aber immer wieder zusammen gefunden. Schließlich versteht keine andere Person auf dieser Welt sie wirklich. Nur sie. Chiara und Felice. Verbunden durch so viele Erinnerungen, dass man es nie trennen könnte.

Obwohl Felice jahrelang nicht die Bezeichnung ihres Verwandtschaftgrades kannte, war Enver immer eine Bezugsperson in ihrem Leben. Fast wie ein großer Bruder, den sie nie gehabt, aber sich immer gewünscht hatte. Sorgen und Ängste lud sie bei ihm ab wann immer er in Italien war, was in ihren Augen viel zu selten der Fall war. Doch seine Meinung war immer wichtig für sie. So hatte sie kurz überlegt ihren Ausstieg aus dem Familienunternehmen rückgängig zu machen, als er ihr sagte, dass es vielleicht ein Fehler war. Skandal, dass er jetzt so viel Zeit in Hogwarts verbrachte, wo sie doch immerhin endlich in London war. Naja, zumindest trennten sie nun nur noch wenieg Kilometer und kein ganzer Ozean.

In ihrer Kindheit, wo nicht selten alles ein großes Chaos war, wurde Matteo schon früh ihr Anker in Not. Als Kind von ihrem Privatlehrer trafen sie irgendwann mal aufeinander und zumindest sie spürte sofort eine intuitive Bindung zu ihm, die über die Jahre nur noch inniger wurde. Selbst ihre Flucht aus Italien konnte ihrer Freundschaft keinen Abbruch tun.

Jaja, als Felice nach einer WG gesucht hatte in London hatte sie natürlich nicht ohne Hindergedanken gehandelt. Klar, die Wohnung sollte auch schon einen gewissen Standard haben - wie konnte es auch anders sein, wenn man aus einer lichtdurchfluteten Wohnung aus Florenz kam -, doch sie achtete auch auf die Möglichkeiten, die sie bekommen würde. Heilerin im St. Mungos? Glücksgriff! Wer wusste schon wozu dies gut war. Dass sie zusätzlich in Maia auch eine gute Freundin gefunden hatte, die mit ihrer ruhigen Art und Weise so klare Fragen stellte, dass es sie verblüffte, war da das I-Tüpfelchen.

Schon fast so lange wie sie ihn kennt, hat sie auch schon Gefühle für ihn. Konkret hatte es irgendwann in ihrer Schulzeit mal angefangen, doch immer kam irgendwas dazwischen: Mal waren es andere Beziehungen, mal ein Missverständis oder auch irgendwas anderes. Würde sie an so etwas wie Schicksal glauben, hätte sie dieses sicherlich schon lange verflucht, aber so denkt sie langsam, dass es einfach nicht sein soll.

Die Erinnerungen sind mit der Zeit schon verblasst, doch Felice und Ana haben sich als Kinder im Sommer getroffen. Man schloss sich schnell ins Herz und Felice zeigte ihr unbedacht ihre Fähigkeiten wofür ihr Vater sie später umso mehr rügte. Mit dem Ende der Sommerferien und der Rückkehr Anas nach Großbritannien, erlosch die schnell geknüpfte Freundschaft wieder.