Der Stammbaum liegt doch minimal weiter auseinander, ist Oscar schließlich nur der Enkel ihrer Schwester und doch hat sie sehr gerne ein Auge auf ihren Großneffen. Es machte sie mehr als stolz, ihn damals im Hause Hufflepuff zu wissen und der Schüler genießt wohl genauso viele Vorteile wie er mit seiner Hauslehrerin Nachteile verbindet. Dennoch pflegen die beiden eine mehr als positive Beziehung, auf welche Rosmarin sehr baut.

Tot geglaubt und nie länger gehalten als wenige Minuten. Alecander, wie er damals benannt wurde, bekam kaum die Chance darauf, ein Leben in ihrer kleinen Familie erhalten zu können. Ausgerechnet das Weggeben des Säuglings sorgte dafür, dass Rosmarin bis heute kein gutes Verhältnis mehr zu ihrer einzigen Tochter und ihrem Schwiegersohn besitzt, quälte sie der Gedanke des verfluchten und alleingelassenen Enkels mehr denn je. Wie viel Leid und Schmerz hätte ihm vielleicht erspart werden können?

Es wurde nicht leichter mit den Jahren und doch verstanden sich Norah und Rosmarin schon zu ihrer gemeinsamen Zeit innerhalb des Ministeriums. Obwohl sie in unterschiedlichen Abteilungen arbeiteten, agierten sie gut und aus Kolleginnen wurden Freundinnen, welche sich auf Hogwarts wiedertrafen. Nicht umsonst kann man die beiden älteren Hexen als Schulleitungsduo schwer auseinanderhalten, scheinen sie doch Hogwarts mit bestem Willen leiten zu wollen. In Rosmarin kann die Dolohow jedenfalls immer ein offenes Ohr und einen guten Rat wissen, selbst wenn sie Zweites vielleicht nicht immer erfragt hat.

So viel Potenzial - so viele Regeln, welche in den fast sieben Jahren gebrochen wurden. Ein Jammer, dass die positiv eingestellte Miss Morgan nicht den Gedanken hegte, in ihrer dritten Klasse das Wahlpflichtfach Arithmantik zu wählen, doch sei es drum. Regelmäßig zu Gesicht bekommt sie die Dächsin dennoch, jedoch meist bei Strafarbeiten oder weil sie nur knapp an einer Verwarnung vorbeischlitterte.

Mit der Namenszahl vier gesegnet, schien der Kavanagh zu einem der wenigen Schüler:innen zu gehören, welcher sich auch auf Dauer bis zum Abschlussjahr in ihrem Fach mit Noten ohnegleichen halten konnte. Dass das Auftreten des jungen Slytherins zudem meist adrett, kokett und weitaus zuverlässig ist, schaffte der Zauberer es, vermutlich unbewusst, den einen oder anderen Vorteil aus dieser Bekanntschaft herausschlagen zu können. Obwohl Shane sich nicht in ihrem Haus befindet, bedauerlicherweise, ist sie sehr an seinem Wohlwollen und insbesondere seiner Zukunft interessiert, geht Rosmarin doch fest davon aus, dass ihm alle Möglichkeiten offenstehen, mit seinem wachen Geist.

Welch interessante Tatsache, dass alle vier Slughorn-Kinder ihren Unterricht besuchten und selbst wenn sich beinahe alle als herausragend darin abzeichneten, schrieb Rosmarin dem Drittgeborenen ein ganz besonderes Talent zu. Sein Ehrgeiz und der wohlweisliche Umgang seiner Worte lassen ihre Mundwinkel mehr als einmal in jeder Unterrichtsstunde knapp empor zucken und so überraschte es sie keineswegs, Miles auch in seinen UTZ-Jahren bei sich eingetragen zu sehen. Dass dem Slytherin eine herausragende berufliche Zukunft bevorsteht, wagt sie keineswegs zu bezweifeln und würde ihm hierfür als Ansprechpartnerin zur Seite stehen, selbst wenn sie Hauslehrerin der Hufflepuffs ist.

Jede:r kann etwas für die eigene Berufung und dass Konstantin sich ausgerechnet für die Astronomie entschied, kann Rosmarin leider so überhaupt nicht fühlen. Viel verband sie bislang noch nie mit den Sternen und Planeten, richtete sie ihre Augen doch lieber auf wahre Begebenheiten. Dennoch erkennt sie das sympathische und durchaus talentierte Auftreten ihres Kollegen an und ist ihm wohlgesonnen. Außer, Ravenclaw und Hufflepuff sind gleichauf mit ihren Hauspunkten. Irgendwo hörte der Spaß schließlich auf.

In einer gemeinsamen Zusammenkunft mit Norah auf der Suche, die freigewordene Wahrsagenstelle zu besetzen, sollte sich aus dem Buchladenbesitzer ihr neues Mitglied im Kollegium herausstellen. So eng verbunden die Wahrsagerei und die Arithmantik doch sind, scheint erst der Greenwood eine gewisse Art zu besitzen, die alteingesessene Professorin an seine Sichtweise des Lebens heranführen zu wollen. Sie schätzt ihn sehr.

In ihrem hohen Alter noch von einem Ex-Freund zu sprechen, scheint irgendwie widersprüchlich und doch können die beiden nicht leugnen, was sie damals verband: eine innige Liebe. Das erste Verliebtsein teilend, hielten die Gefühle bis zum Ende ihres Studiums, als beide jedoch erkannten, dass sie unterschiedliche Ziele in ihrem Leben verfolgten. Es kriselte. Dass gerade Rosmarin kaum weiß, wie sie mit ihrem heutigen Kollegen (bei Merlin, wie hatte dies nur passieren können?) umgehen soll, kommt erschwerend hinzu. Den gleichen Freundeskreis teilen sie sich jedoch noch. Well...