Des Teufels Sohn, so könnte man dich nennen. Mein Sohn. Du bist alles, was ich sein wollte, du tust alles, was ich tun wollte, und du bist der einzige Mensch, den ich retten will. Immer noch. Nach sechzehn verfluchten Jahren. Du stehst vor mir wie ein Vulkan, der jeden Moment explodiert und sich wie dein Namensgeber aus der Asche erhebt. Ich wünschte, du wärst fort. Ich wünschte, ich könnte dir nah sein. Ein Vater sein.

Als Reinblüter kennen sie sich von Kindesbeinen an dank ihrer Eltern. Dank nur zwei Jahren Altersunterschied haben sie sich angefreundet und immer gut verstanden. Bis zu einem gewissen Punkt ist ihre Freundschaft durchaus tiefer, aber sie bewahren auch jeweils ihre ganz eigenen Fassaden vor dem anderen, unausgesprochen und ohne sie infrage zu stellen. Die Freundschaft zu Daniel ist eine der wenigen, bei denen Nevan tatsächlich Angst hat sie zu verlieren, sollten gewisse Dinge über ihn ans Licht kommen.

Er kann nicht mit ihm und nicht ohne ihn. Was ein Patientenverhältnis hätte sein sollen, ist schon beim ersten Treffen eine Herausforderung geworden - wer behält die Oberhand, wer lässt sich eher verführen? Dass Liebe ins Spiel kommt, war nie geplant, aber was an dieser vollkommen irrationalen Beziehung war je geplant. Nevan jedenfalls ist eifersüchtig auf jeden, der Ilias zu nahe kommt, und will ihn mit aller Macht für sich. Gleichzeitig ist er nicht bereit, offen zu ihm zu stehen und zerrt ihn damit aus seinem eigenen Leben heraus, in dem er seine Homosexualität offen kund tut. Ist das Liebe oder doch nur Egoismus? Noch dazu ist Ilias bestenfalls ein paar Jahre älter als sein eigener Sohn.