Tyler und sie hatten leider nie viel Berührungspunkte. Vermutlich etwas das nicht nur an ihrer Sesslosigkeit lag, sondern eben auch dem Altersunterschied verschuldet ist. Genervt ist sie jedoch selten von ihm findet sie seine quirlige Art eher erfrischend. Er schafft es sie, wenn sie sich denn sehen, oft zum lachen zu bringen und Jolien würde schon sagen das sie den kleinen jungen Mann gern mag.

Jack war immer schon ein Fels in der Brandung für Jolien, ganz gleich wie weit sie voneinander entfernt waren. Er ist bis heute der Mensch den sie nicht nur als Familie, sondern auch als besten Freund bezeichnen würde. Sie ist dankbar das es ihn gibt und würde wortwörtlich für den Hudson über Leichen gehen. Das er ein Werwolf ist, stört sie dabei so gar nicht, ist er doch immer noch ihr Cousin Jack und Jolien ist wirklich glücklich darüber, dass ihre Schicksale sie seit so vielen Jahren in dieselbe Stadt getrieben haben. Einer ihrer guten Vorsätze für London ist es somit auch ganz viel Zeit mit Jack zu verbringen, schließlich haben sie einiges nach zu holen und es grenzt nahezu an ein Wunder, das sie sich immer noch so gut verstehen wie in ihrer Kindheit.

Freundschaft ist nicht gerade etwas, in dem Jolien gut ist. Nicht gerade das, was sie gelernt hat zu verstehen und doch ist Nikolaj Krum irgendwie genau das. Ein Freund. Ein Mensch der sie aufgenommen hat als sie nach Hogwarts kam, obwohl sie zwei Jahre jünger war. Ein Junge der verstand wie sie sich fühlte, wenn er auch in einer gänzlich anderen Situation war. Ein Freund, der zu jemandem wurde den Jolien schätzte, den sie mochte und doch niemand zu dem sie den Kontakt aufrecht erhalten hat. Vielleicht hätte sie das tun sollen, wo sie doch gemeinsam wirklich so viele lustige und vor allem in den Augen von Jolien erinnerungswürdige Momente auf Hogwarts miteinander teilen. Aber wer weiß, vielleicht kann man an die damalige Freundschaft sogar wieder anknüpfen, sofern sich die eigenen Lebenswege noch einmal kreuzen.

Er hätte ein guter Freund werden können, wenn Jolien nicht so wäre, wie sie eben ist. Sie haben sich sehr gut verstanden auf Hogwarts und sicherlich hätte er sie als Freundin bezeichnet. Bis zu dem Tag an dem sie einfach so nicht mehr aufgetaucht war. Wer macht denn auch sowas? Nach dem Schuljahr ohne ein Wort zu verschwinden. Vielleicht hat er darauf gewartet das sie sich meldet. Vielleicht hätte er sich aber auch melden sollen. Vielleicht, war es aber auch gut so wie es gelaufen ist und vielleicht laufen sie sich früher oder später noch einmal über den Weg und können ihre Vergangenheit aufarbeiten und etwas Neues aufbauen. Vielleicht aber eben auch nicht.

Er war der erste Mensch, den sie als Freund bezeichnet hat. Der erste, der ihr neben der Familie überhaupt etwas bedeutet hat. Dennoch hat sie ihn sitzen lassen. Nicht weil sie ihn verletzen wollte, sondern weil es in ihrer Natur lag, weil sie eine Chance gesehen hat und diese ergriffen hat. Ohne Rücksicht auf Verluste. Doch leider kann sie ihn nicht vergessen, erwischt sich immer wieder dabei, wie sie an ihn denkt und er war es letztlich, der sie zurück nach Großbritannien gebracht hat. Zum ersten Mal hat sie ein Land nicht wegen einem Abenteuer, oder einer Chance, sondern wegen einem Menschen aufgesucht. All das weiß er jedoch nicht, für ihn sieht es so aus, als wäre sie genau aus dem Grund wieder zurück, aus welchem sie ihn vor mittlerweile fast 2 Jahren verlassen hat: Einzig und allein wegen dem Job.